Nahrungsmittelunverträglichkeit

Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit liegt vor, wenn der Körper nicht in der Lage ist, einen über die Nahrung aufgenommenen Stoff aufzuspalten und aufzunehmen. Bei einer Unverträglichkeit liegt keine allergische Reaktion vor - im Gegensatz zu den klassischen Nahrungsmittelallergien, die aber insgesamt deutlich seltener sind und durch entsprechende Tests zum Teil nachgewiesen werden können.

Die häufigste Nahrungsmittelunverträglichkeit ist die Laktoseintoleranz (Milchzucker).
Man geht davon aus, dass in Deutschland bis maximal 15% der Bevölkerung, im Mittelmeerraum bis circa 25% der Bevölkerung davon betroffen sind. Dem Dünndarm fehlt dann ein spezifisches Enzym zur Spaltung des Milchzuckers, welcher dann nicht durch die Dünndarmschleimhaut aufgenommen werden kann. Milchzucker gelangt deshalb in den Dickdarm und kann dort zu Durchfällen, Blähungen und Schmerzen führen.
 

Bei der Zöliakie besteht eine Allergie gegen Anteile des Glutens (enthalten in einigen Getreidearten).
In Deutschland ist circa jeder Fünfhunderste von dieser Krankheit betroffen. Nicht selten ist die Erkrankung auch mit Autoimmunerkrankungen verbunden. Die Verläufe sind nicht typisch. Während sich die klassische Zöliakie durch Durchfälle, Gewichtsverlust und insbesondere bei Kindern dann durch Wachstumsstörungen zeigt, kennt man auch atypische Verläufe. In diesen Fällen stehen ein latenter Eisenmangel, Haut- bzw. Zungenerkrankungen und Gelenkerkrankungen im Vordergrund, und die Darmbeschwerden sind eher gering. Darüber hinaus gibt es auch asymptomatische Verlaufsformen, bei denen der Patient zwar im Blut und im Gewebe Zeichen der Erkrankung trägt, aber an sich nicht erkrankt ist. Zur Diagnosesicherung einer Zöliakie sind eine Blutuntersuchung sowie eine Magenspiegelung mit gezielter Entnahme von Gewebeproben aus dem Dünndarm notwendig.