Eine Infektion mit dem Hepatitis C-Virus verursacht meist eine akute Leberentzündung, die unbehandelt in einer chronischen Entzündung endet. Diese chronische Entzündung führt zu einer langsam fortschreitenden Zerstörung des Lebergewebes und begünstigt das Entstehen einer Leberzirrhose. Bis in die 80er Jahre kannte man nur das Hepatitis A- und B-Virus. Alle anderen nicht erklärbaren Entzündungen der Leber wurden unter den Begriffen Non-A/Non-B Hepatitis zusammengefasst. Mit der Entdeckung des Hepatitis C-Virus im Jahr 1989, konnte dann eine Vielzahl dieser ungeklärten Entzündungen zugeordnet werden.
Die Behandlung der chronischen Hepatitis C begann Anfang der 90er Jahre mit einem Interferon, ein Stoff, der direkt auf das Virus bzw. die infizierte Zelle wirkt. Die Erfolgsquote war anfangs sehr gering und die Therapie mit starken Nebenwirkungen verbunden. Die Einführung des zweiten Wirkstoffs zur Behandlung der Hepatitis C, das Ribavirin, verbesserte dann die Heilungschancen, besonders deutlich bei den schwer zu therapierenden Untergruppen. Durch die Entdeckung, dass das Hepatitis C-Virus kein einheitliches Virus, sondern eine Virusgruppe mit vielen Untergruppen bedeutet, konnte auch die Therapie differenzierter werden. Es zeigte sich, dass abhängig vom Virustyp die Therapiedauer unterschiedlich lang verlaufen muss. Mittlerweile gibt es mehrere Medikamente, die es erlauben, eine Interferon-freie Therapie durchzuführen. Diese hat mittlerweile Erfolgsraten von über 90%, auch bei vorbehandelten Patienten. Die Dauer und die Art der Medikamente hängt auch hier vom Genotyp, aber auch von anderen Einflussfaktoren, wie der Leberfunktion und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ab. Die Therapien werden insgesamt sehr gut vertragen.
Einige der obigen Erkenntnisse konnten auch aus der Auswertung der weltweit einmaligen Datenbank gewonnen werden, die der Berufsverband für Gastroenterologie in Deutschland erhoben hat. Mit Einverständnis der Patienten wurden Tausende durchgeführte Therapien anonymsiert gespeichert.